Akrobaten-Gruppe GS Rohr
Seit Beginn des Jahres haben einige Schülerinnen und Schüler der Grundschule Rohr am Montagnachmittag eine zusätzliche Stunde auf dem Programm: sie trainieren akrobatische Kunststücke für den Festumzug anlässlich der 675-Jahr-Feier zu der Verleihung der Rohrer Marktrechte. „Die Grundschule stellt unter anderem die Gruppe der Gaukler und Akrobaten für den Festzug am Sonntag“, erläutert Schulleiter Werner Forster im Gespräch. Knapp 20 Kinder aus den Jahrgangsstufen eins bis vier haben sich freiwillig für die Zusatzstunde angemeldet. Geübt werden kleine und große akrobatische Kunststücke. Vieles muss dabei bedacht werden, da die jungen Gaukler ihr Unterhaltungsprogramm ja auf der Straße vorführen werden. „Wir haben ein Programm, wenn der Festzug in Bewegung ist“, sagt Lehrerin Claudia Eigen, die neben Forster und Lehrerin Carina Czada die Kinder seit Januar auf den großen Festtag vorbereitet. Ist der Zug in Bewegung dann wirbeln die Kinder in ihren bunten Gaukler-Kostümen radschlagend und seilspringend über die Straße. Einige Kinder schwingen farbenfrohe Bänder und Solomija aus der dritten Klasse kann sogar gehen und jonglieren gleichzeitig. Als besondere Attraktion sind auch drei Stelzengeher dabei. „Die Stelzengeher müssen sich sicher abwechseln“, meinte Forster. Denn immerhin beträgt die Strecke, die der Festzug zurücklegen wird 3,3 Kilometer. Kommt der Zug zum Stehen will der Akrobaten- und Gaukler-Trupp die Zuschauer mit einem besonderen Programm unterhalten. „Wir haben vier verschiedene ,Pyramiden‘ einstudiert“, so Czada. Nach einem festen Ablauf stellen sich jeweils vier bis sechs Kinder zu einer kleinen menschlichen Pyramide auf. Hier muss jeder genau wissen, wo seine Position ist. Zuvor müssen aus einem mitgeführten Leiterwagen schnell Teppichfliesen auf den rauen Asphalt gelegt werden. „Bei den Gaukler und Akrobaten gehen auch ein paar Erwachsene mit, die dann schnell dazu helfen können“, sagte Forster. Jetzt galt es erstmal, das Programm so sicher einzustudieren, dass es sich die jungen Künstler gut merken können. Denn der Festzug ist am letzten Wochenende von den Pfingstferien. „Wir rufen eine bestimmte Nummer und dann stellen sich die Kinder entsprechend auf“, erläutert Claudia Eigen. Damit alle Zuschauer einen guten Blick haben können, wollen sich die Gruppen an den Seiten positionieren. In der Turnhalle klappte das zwei Wochen vor den Ferien schon ganz gut. Die Kinder haben viel an ihrer Körperspannung gearbeitet. Die ist ganz wichtig, damit die Pyramiden gut aussehen. „Da hat sich wirklich einiges getan“, meinen die Lehrkräfte zufrieden. Manches Kind hatte doch anfangs etwas Bedenken, sich auf die Mitschüler zu stellen und dabei auch noch zu strahlen. Ein weiteres „Standprogramm“ ist Seilspringen mit geschwungenen Seilen. Damit die Truppe auch optisch perfekt ist, wurden von einigen Müttern fleißig Kostüme genäht. Die hatten aber nicht nur Gaukler-Kostüme zu nähen, sondern statteten auch die verschiedenen Zünfte aus, die von der Grundschule für den Festzug gestellt werden. Ziel war es, die Kosten möglichst niedrig zu halten. Deswegen wurde nur das Nötigste gekauft. Ansonsten behalf sich das Näherinnen-Team mit Stoffspenden. „Für das Gaukler-Kostüm wurden zum Beispiel alte farbige T-Shirts zerschnitten“, weiß Eigen. Die bunten Stoffstreifen bilden mit Glöckchen besetzt den lustigen Gaukler-Kragen. Die Grundschule ist noch mit den Zünften der Krämer, Bäcker, Schuhmacher, Gärtner und Schreiner vertreten. Die Zunftschilder sind noch in der letzten Schulwoche schön verziert worden. (drp)